Zu den beliebtesten Hamsterarten in heimischen Wohnzimmern gehört unter anderem der Syrische Goldhamster (Mesocricetus auratus). Zu seinem natürlichen Lebensraum gehört die fruchtbare ackerbaubetriebene syrische Hochebene der Stadt Allepo, geografisch südlich der türkischen Grenze liegend. Neuzeitlich durchgeführte Exkursionen von interessierten Wissenschaftlern, beispielsweise Rolf Gattermann, Peter Fritzsche, Ismail Al-Hussein und Mohamed Abiad machten sich im Jahre 1997 auf die Suche nach dem Syrischen Goldhamster in Aleppo, leider ohne Erfolg. In den Jahren 1998 und 1999 konnte durch Mohamed Abiad und eine weitere Exkursion von Wissenschaftlern das natürliche Vorkommen des Goldhamsters in Aleppo gesichert werden. In freier Natur sind die natürlichen Feinde des Goldhamsters: Füchse, Greifvögel, Schakale, Schlangen und in erster Linie der Mensch. Denn der Goldhamster ernährt sich hauptsächlich von landwirtschaftlich angebautem Getreide, Gemüse sowie Obst und gilt daher unter den Bauern als zu bekämpfender "Ernteschädling".
In der freien Natur vergräbt sich der Goldhamster im Erdreich und errichtet dort seinen Bau. Dieser besteht aus einem überirdischen Eingangsbereich, welcher tagsüber mit Erde abgedichtet wird. Unterirdisch aus insgesamt drei voneinander getrennten und durch ein Tunnelsystem miteinander verbundenen Kammern. Eine dieser Kammern ist die Nest- oder Schlafkammer in ca. 70cm Tiefe, die anderen zwei Kammern werden als Futterdepot und "Toilettenbereich" genutzt. In der Hochebene Aleppos ist der Goldhamster starken Temperaturschwankungen ausgesetzt. Diese können in den Sommermonaten bis +40 Grad steigen und in den kälteren Wintermonaten bis unter die Frostgrenze fallen. Erreichen die Temperaturen Minusgrade fällt ein in natürlicher Umgebung lebender Goldhamster in den sogenannten Winterschlaf. Durch diesen Schutzmechanismus der Natur sinkt die Körpertemperatur des Goldhamsters fast auf Außentemperatur ab und seine Atmung sowie sein Herzschlag ist verlangsamt. Dadurch sicher der Goldhamster, wie alle Winterschläfer sein überleben in freier Natur. Hamster in heimischer Umgebung fallen nicht in den Winterschlaf, da derartig niedrige Temperaturen augrund isolierter Häuser und Heizungsluft nicht erreicht werden. Alle vier Tage erwacht der Goldhamster aus seinem Winterschlaf, um von seinen mittels der Backentaschen eingelagerten Speisevorräten zu zehren.
Den klassischen Goldhamster gibt es heutztage in zahlreichen Zuchtvarianten. Unterschiedliche Färbungen und Fellstrukturen verleiten zu einer besonderen Namensgebung. Oftmals hört man als Bezeichnung für einen langhaarigen Goldhamster: "Teddy- oder Angorahamster" oder für einen mit besonders glänzendem Fell: "Satinhamster". Aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes und der Ähnlichkeit zum Pandabären, ist eine weitere beliebte Bezeichnung der "Pandahamster". Fehlt das Deckhaar und das restliche Fell ist gekräuselt oder gelockt nennt man diese Zuchtvariante gerne "Rexhamster". Letztendlich handelt es sich dabei nicht um verschiedene Rassen, da konstante Rassemerkmale bislang nicht genetisch erzielt werden konnten, sondern lediglich um zufällige Zuchtvarianten/ Mutationen ein und derselben Art, dem Syrischen Goldhamster (Mittelhamster).
Der Langhaar- oder synonym auch Teddyhamster besitzt im Gegensatz zur kurzhaarigen Variante längeres und weicheres Fell. Bei sehr jungen Hamstern ist es nicht immer von Anfang an ersichtlich, ob es sich tatsächlich um einen Langhaarhamster handelt oder nicht. Selten weisen eindeutige Indizien der Fellstruktur in jungen Hamsterjahren darauf hin. Ob es sich bei einem Jungtier wirklich um einen Teddyhamster handelt, kann meistens erst nach einigen Monaten aufgrund des erst dann länger wachsenden Haarkleides eindeutig entschieden werden. Unser Hamstermännchen "Karlchen" machte in den ersten Lebensmonaten nicht den Eindruck ein Teddyhamster zu sein. Erst ab dem ersten Lebensjahr machte sich dieses bei ihm durch angeregtes Fellwachstum bemerkbar. Männliche Teddyhamster haben im Vergleich zu den Weibchen meist längeres Flauschfell, insbesondere in der Flanken und Hinterbeinregion.
Ein Langhaarhamster benötigt aufgrund des Fellvolumens mehr Aufmerksamkeit was die Fellpflege betrifft. Sicherlich obliegt die Reinigung den kleinen "Fellknäulen" selbst, indem ausgiebige Putzrituale vollzogen werden. Manchmal kann es allerdings vorkommen, dass er auf menschliche Hilfe angewiesen ist. Einstreu, Futter- oder Kotreste können sich unter Umständen in seinem Fell verankern. Mit Verunreinigungen verfilzte Fellknäule müssen dann sehr vorsichtig mittels einer stumpfen Schere ("Kinderbastelschere") herausgeschnitten werden. Bestenfalls macht man dieses zu Zweit, um Schnittverletzungen zu verhindern.
Quelle: Gattermann, Rolf: 70 Jahre Goldhamster in menschlicher Obhut - wie groß sind die Unterschiede zu seinen wildlebenden Verwandten?, publiziert in: Tierlaboratorium 23: 86-99 (2000)
Zu den beliebtesten Hamsterarten in heimischen Wohnzimmern gehört unter anderem der Syrische Goldhamster (Mesocricetus auratus). Zu seinem natürlichen Lebensraum gehört die fruchtbare ackerbaubetriebene syrische Hochebene der Stadt Allepo, geografisch südlich der türkischen Grenze liegend. Neuzeitlich durchgeführte Exkursionen von interessierten Wissenschaftlern, beispielsweise Rolf Gattermann, Peter Fritzsche, Ismail Al-Hussein und Mohamed Abiad machten sich im Jahre 1997 auf die Suche nach dem Syrischen Goldhamster in Aleppo, leider ohne Erfolg. In den Jahren 1998 und 1999 konnte durch Mohamed Abiad und eine weitere Exkursion von Wissenschaftlern das natürliche Vorkommen des Goldhamsters in Aleppo gesichert werden. In freier Natur sind die natürlichen Feinde des Goldhamsters: Füchse, Greifvögel, Schakale, Schlangen und in erster Linie der Mensch. Denn der Goldhamster ernährt sich hauptsächlich von landwirtschaftlich angebautem Getreide, Gemüse sowie Obst und gilt daher unter den Bauern als zu bekämpfender "Ernteschädling".
In der freien Natur vergräbt sich der Goldhamster im Erdreich und errichtet dort seinen Bau. Dieser besteht aus einem überirdischen Eingangsbereich, welcher tagsüber mit Erde abgedichtet wird. Unterirdisch aus insgesamt drei voneinander getrennten und durch ein Tunnelsystem miteinander verbundenen Kammern. Eine dieser Kammern ist die Nest- oder Schlafkammer in ca. 70cm Tiefe, die anderen zwei Kammern werden als Futterdepot und "Toilettenbereich" genutzt. In der Hochebene Aleppos ist der Goldhamster starken Temperaturschwankungen ausgesetzt. Diese können in den Sommermonaten bis +40 Grad steigen und in den kälteren Wintermonaten bis unter die Frostgrenze fallen. Erreichen die Temperaturen Minusgrade fällt ein in natürlicher Umgebung lebender Goldhamster in den sogenannten Winterschlaf. Durch diesen Schutzmechanismus der Natur sinkt die Körpertemperatur des Goldhamsters fast auf Außentemperatur ab und seine Atmung sowie sein Herzschlag ist verlangsamt. Dadurch sicher der Goldhamster, wie alle Winterschläfer sein überleben in freier Natur. Hamster in heimischer Umgebung fallen nicht in den Winterschlaf, da derartig niedrige Temperaturen augrund isolierter Häuser und Heizungsluft nicht erreicht werden. Alle vier Tage erwacht der Goldhamster aus seinem Winterschlaf, um von seinen mittels der Backentaschen eingelagerten Speisevorräten zu zehren.
Den klassischen Goldhamster gibt es heutztage in zahlreichen Zuchtvarianten. Unterschiedliche Färbungen und Fellstrukturen verleiten zu einer besonderen Namensgebung. Oftmals hört man als Bezeichnung für einen langhaarigen Goldhamster: "Teddy- oder Angorahamster" oder für einen mit besonders glänzendem Fell: "Satinhamster". Aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes und der Ähnlichkeit zum Pandabären, ist eine weitere beliebte Bezeichnung der "Pandahamster". Fehlt das Deckhaar und das restliche Fell ist gekräuselt oder gelockt nennt man diese Zuchtvariante gerne "Rexhamster". Letztendlich handelt es sich dabei nicht um verschiedene Rassen, da konstante Rassemerkmale bislang nicht genetisch erzielt werden konnten, sondern lediglich um zufällige Zuchtvarianten/ Mutationen ein und derselben Art, dem Syrischen Goldhamster (Mittelhamster).
Der Langhaar- oder synonym auch Teddyhamster besitzt im Gegensatz zur kurzhaarigen Variante längeres und weicheres Fell. Bei sehr jungen Hamstern ist es nicht immer von Anfang an ersichtlich, ob es sich tatsächlich um einen Langhaarhamster handelt oder nicht. Selten weisen eindeutige Indizien der Fellstruktur in jungen Hamsterjahren darauf hin. Ob es sich bei einem Jungtier wirklich um einen Teddyhamster handelt, kann meistens erst nach einigen Monaten aufgrund des erst dann länger wachsenden Haarkleides eindeutig entschieden werden. Unser Hamstermännchen "Karlchen" machte in den ersten Lebensmonaten nicht den Eindruck ein Teddyhamster zu sein. Erst ab dem ersten Lebensjahr machte sich dieses bei ihm durch angeregtes Fellwachstum bemerkbar. Männliche Teddyhamster haben im Vergleich zu den Weibchen meist längeres Flauschfell, insbesondere in der Flanken und Hinterbeinregion.
Ein Langhaarhamster benötigt aufgrund des Fellvolumens mehr Aufmerksamkeit was die Fellpflege betrifft. Sicherlich obliegt die Reinigung den kleinen "Fellknäulen" selbst, indem ausgiebige Putzrituale vollzogen werden. Manchmal kann es allerdings vorkommen, dass er auf menschliche Hilfe angewiesen ist. Einstreu, Futter- oder Kotreste können sich unter Umständen in seinem Fell verankern. Mit Verunreinigungen verfilzte Fellknäule müssen dann sehr vorsichtig mittels einer stumpfen Schere ("Kinderbastelschere") herausgeschnitten werden. Bestenfalls macht man dieses zu Zweit, um Schnittverletzungen zu verhindern.
Quelle: Gattermann, Rolf: 70 Jahre Goldhamster in menschlicher Obhut - wie groß sind die Unterschiede zu seinen wildlebenden Verwandten?, publiziert in: Tierlaboratorium 23: 86-99 (2000)