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Der Hamsterauslauf
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"Wilma" erklimmt nach Beinamputation scheinbar "unüberwindare" HöhenWie jedes Lebewesen in menschlicher Obhut, sollte auch einem Goldhamster trotz ausreichender Käfiggröße und artgerechtem Laufrad täglicher Auslauf von mindestens 1-2 Stunden im Freigehege bzw. heimischen Wohnzimmer gewährt werden. Dieses gestaltet sich oftmals als problematisch, da ein Goldhamster ein wahrer Klettermeister ist und nahezu überall hinauf und aufgrund seines flexiblen Körperbaus hinein kommt. Es gibt zwei Möglichkeiten eine ausreichend große Freilauffläche außerhalb seines Käfigs/ Geheges zu schaffen. Zum einen besteht die Möglichkeit ein geeignetes Zimmer hamstersicher zu gestalten oder zum anderen ein sogenanntes Freilaufgehege mit fester Umrandung zu bauen. Für die erste Alternative sollte ein Zimmer ausgewählt werden, welches nach Möglichkeit nicht mit einem Teppichboden oder ähnlichem ausgelegt ist. Böden solcher Art werden in kürzester Zeit zernagt sein und dieses in erster Linie Gesundheitsschädlich für den Hamster und weiterhin ärgerlich für den Zimmerbesitzer. Fliesen-, Parkett- oder Laminatböden eignen sich eher als Untergrund der Auslauffläche, wobei Nageattacken an Kanten oder Zierleisten nicht ausgeschlossen werden können.

Gefährlicher lebensbedrohlicher zugänglicher Kabelsalat für einen GoldhamsterEbenso sind für den Hamster erreichbare Tapeten zu bedenken, welche ebenfalls gerne angenagt und dadurch beschädigt werden. Ferner darf das Auslaufzimmer keine für den Hamster zugänglichen giftigen Zimmerpflanzen jeglicher Art sowie verletzungsgefährdender Einrichtungsgegenstände, inklusive Stromkabel (Gefahr von lebensbedrohlichen Stromschlägen durch Annagen) enthalten. Alles in allem gestaltet sich dieses in der Praxis nicht immer einfach, viele Abschirmversuche (Papp- und Gitterkonstruktionen) unsererseits sind kläglich gescheitert! Ein Hamster ist und bleibt ein hervorragender Klettermeister und überwindet die in unseren Augen größten Hindernisse. Um nur einige Beispiele zu nennen: Einige unserer Hamster klettern erfolgreich auf zwischen Wand und Heizkörper auf diese hinauf oder am Gitter von Musikboxen. Da ein Goldhamster über kein Höhengefühl verfügt, ist es in einem unaufmerksamen Moment bereits zu Stürzen gekommen, welche glücklicherweise glimpflich ausgegangen sind! Ein besonderes Augenmerk ist auch auf herabhängende Gardinen zu legen, nahezu problemlos werden diese hinaufgeklettert mit oder ohne Zwischenstopp auf der Fensterbank. Im Falle eines geöffneten Fensters könnte dieses Klettervergnügen schnell tötlich enden! Im Klartext heißt dieses, dass jeder Hamsterbesitzer sein Tier während des Auslaufes ständig beobachten muss, um Unfälle zu vermeiden. Sicherlich gibt es noch eine Vielzahl weiterer Gefahrenquellen (andere Haustiere und Fressfeinde des Hamsters an dieser Stelle mal ausgeschlossen!) im heimischen Wohnzimmer für einen Goldhamster, welche hier nicht vollständig erwähnt sind!

"Karlchen" in seiner BuddelboxFällt die Entscheidung auf den Bau eines Freilaufgeheges beziehungsweise einer Freilaufbox ist auf eine ausreichende Auslaufgröße zu achten - ein Freilaufgehege von einem Quadratmeter macht demzufolge keinen Sinn! Bestenfalls entscheidet man sich für den Bau eines Freilaufgeheges im Zimmer des Käfigstandortes, welches demzufolge über eine ausreichende Größe verfügen sollte. Auch bei dieser Variante, wie bei jedem Freilauf eines Goldhamsters ist darauf zu achten, dass keine anderen Haustiere, wie Katzen, größere Vögel, Hunde etc. Zugang zum Hamster haben - dieses versteht sich von selbst! Für den Selbstbau einer Auslaufbox eignen sich glatte chemisch unbehandelte Naturhölzer. Versuche einen Gitterauslauf ohne obere Abdeckung (ähnliche Angebote wie für Kaninchen oder Meerschweinchen) aufzustellen werden scheitern. Wie bereits erwähnt: Ein Hamster kommt mühelos an jedem Gitter hinauf ungeachtet desses, ob die Verdrahtung der Streben horizontal oder vertikal verläuft! In einem gut sortierten Baumarkt erhält man eine Vielzahl geeigneter Holzbretter, einige Märkte verfügen über eine Zuschnittabteilung vor Ort. Dort können Holzbretter gegen Aufpreis nach Euren Wünschen und Vorstellungen zugeschnitten werden (denkt dabei bitte an eine geeignete Höhe der Seitenplatten von mind. 30cm sowie an eine Bodenplatte für den gesamten Auslauf). Verbunden werden die Einzelteile mit Metallwinkeln, welche in das Holz geschraubt oder gebohrt werden, um eine ausreichende Stabilität zu gewährleisten. Ist die Auslaufbox fertiggestellt, kann diese nach belieben mit Einstreu und/oder Kleintiertorf (erhältlich u.a. bei www.rodipet.de) befüllt und entsprechend hamstergerecht eingerichtet werden (siehe geeignete Einrichtung). Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt, sofern sie hamstergerecht erfolgen.

"Winnie" auf dem Weg zur AuslauframpeDer Zugang zum Freilaufgehege oder Zimmer kann ebenfalls auf verschiedenem Wege erfolgen: Entweder Ihr setzt das Hamsterchen für die Zeit des Auslaufes per Hand in die "Freiheit" oder überlasst es dem Hamsterchen selbst, indem Ihr den Käfig mit geöffneter Ein- und Ausgangsklappe auf Bodenhöhe abstellt. Idealerweise sollte ein Hamsterkäfig jedoch nicht auf Bodenniveau stehen, sondern etwas erhöht auf einem Tisch oder dergleichen. Die Schwierigkeit die daraus resultiert ist: Wie kommt der Hamster alleine aus seinem Käfig und wieder zurück, wenn er keine Lust mehr hat? Dafür habe ich mir selbst eine Auslauframpe mit Schutzgitter vor ungewollten Stürzen gebaut . Bei Interesse meldet Euch per E-Mail bei mir und ich erkläre Euch wie man diese selbst fertig stellt und vor allem was Ihr dafür benötigt. Für die Auslauframpe gilt ebenfallsauf die Kletteraktivität des Hamster zu achten, einige unserer Fellnasen haben es bereits fertig gebracht und sind nicht in der Rampe hoch- und hinunter gelaufen sondern im Außenbereich bis auf den eigenen Käfig geklettert. Mit unserer Hilfe haben wir unsere Hamsterchen dort hinuntergeholt und wieder auf den Boden der Tatsachen abgesetzt. 

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