Ich bin Karlchen, liebevoll manchmal auch "Herr Karlsen" genannt und ein Teddyhamstermännchen. Im April 2005 zog ich im Alter von zarten 12 Wochen bei meinem neuen Frauchen und Herrchen ein. Im Vergleich zur echten Goldhamsterdame MinniMi bin ich vierfarbig, wenn man den grauen Streifen in meinem Teddyfell mitzählt.
Meine Anschaffungsgeschichte ist ähnlich wie die bei MinniMi. Frauchen hat mich in einer Hannoverschen Zoohandlung, eine andere als die in der MinniMi war, gesehen und sich gleich in mich verliebt *wie soll es auch anders sein, schaut mich an! Meinem Frauchen wurde in der Zoohandlung gesagt, dass ich nicht vermittelbar sei, weil ich sehr schreckhaft, bissig und verhaltensgestört sei! So einen Unsinn habe ich noch nie gehört - ich muss ja schon bitten, denn eigentlich bin ich ganz artig, brav und gutmutig!
Warum fragen sich die Inhaber der Zoohandlung nicht: Wieso bin ich denn so geworden? Ist das ein Wunder, wenn ich grob behandelt werde und unter ständigem Stress stehe? Mein Frauchen beobachtete mich noch ein paar Minuten und nahm mich mit zu ihr nach Hause. Obwohl MinniMi zu diesem Zeitpunkt bereits bei ihr wohnte!
Meine Residenz wurde in einem anderen Zimmer aufgebaut, weit weg von MinniMi’s Revier. Somit bestand kein Grund eifersüchtig auf den anderen zu sein oder gar der Zwang unsere Reviere zu verteidigen und mächtig in Stress zu geraten.
Während meines täglichen Auslaufes in einem für mich äußerst interessant eingerichteten Zimmer genieße ich jede Minute. Dadurch, dass mir eine eigene Rampe zur Verfügung steht, kann ich jederzeit aus meinem Käfig rein und raus wann immer ich möchte. Ich gebe zu, wenn Frauchen oder Herrchen mal nicht hinschauen habe ich so manchen Ausbruchversuch gestartet. Mir war aber auch nicht klar, dass die Teppichpreise teilweise sehr hoch sind!
Teppiche sind doch ein Erlebnis! Ich kann mich daran entlang schubbern und daran rumknabbern *oder sollte ich dieses lieber lassen? Ich wollte nur mein Revier vergrößern und schauen, ob es hinter dem Teppichboden vielleicht weiter geht!
Anfänglich stand ich Frauchen sehr skeptisch gegenüber. Ich wusste ja nicht, ob sie mit mir genauso umgeht wie die Menschen aus der Zoohandlung! Was mich nach einer Woche stutzig machte war, dass Frauchen nicht versuchte nach mir zu greifen und mich festzuhalten. Sie gab mir täglich Futter, Wasser und 4x in der Woche gab es etwas ganz leckeres. Schmecke frisch nach Gemüse, Obst, Quark und vielen anderen Leckereien! Diese kannte ich zuvor nicht! An Frauchens Stimme habe ich mich auch gewöhnt, denn sie redete jeden Tag ganz leise mit mir.
Eines Tages, als Frauchen mir das Futter brachte konnte ich nicht anders: Ich schnuffelte an ihrer Hand, denn ich bin sehr neugierig. Gebissen habe ich sie natürlich nicht, warum auch? Ich stellte fest, dass diese Hand keine Bedrohung für mich ist.
Nachdem meine "Freundin" MinnMi im Januar 2007 leider verstorben ist, bin ich in ihr Revier umgezogen. Dort habe ich noch mehr Kontakt zu Frauchen und Herrchen und kann nach Herzenslust "glotzen", was für mich heißt: beobachten was die beiden so machen! Frauchen bezeichnet mich auch liebevoll als ihren "kleinen Glotzer".
Im April 2007 bekam ich eine schwere Lungenentzündung (Pneumonie). Ich hatte Atemprobleme und piepste wie eine kleine Maus bei jedem Atemzug. Wie ich mir diese eingefangen habe, weiß ich selber nicht so genau. Vielleicht war es zu kalt und zugig oder ich habe mich an Frauchens Erkältung angesteckt (das geht nämlich auch!).
Frauchen und Herrchen fuhren mit mir sofort zu dieser Frau die mich untersuchte, Frauchen nannte sie "Tierärztin". Diese sagte meine Chancen auf Heilung seien fast aussichtslos! Ich kleiner Kämpfer aber sagte: Nein - ich schaffe es diese Krankheit mit Frauchens und Herrchens Hilfe zu besiegen! Ich bekam gleich bei der Tierärztin eine Injektion mit einem Antibiotikum namens Baytril und musste dieses ekelhafte Zeug von diesem Tage an 1x täglich in einer Dosis von 0,15ml oral (über das Mäulchen) schlucken. Das gefiel mir gar nicht und ich wehrte mich mit allem was mir an Kraft zur Verfügung stand!
Diese Prozedur dauerte 10 Tage an und obwohl Frauchen versucht hatte den Geschmack des Antibiotikas mit Babyfruchtsäften ohne Zucker zu verdünnen, wollte ich diese nicht freiwillig einnehmen! Mein Gesundheitszustand verbesserte sich nicht! Ich nahm ab (von 150 Gramm auf 130 Gramm) Körpergewicht! Meine Atemprobleme verschlimmerten sich und ich kam kaum noch aus meinem Häuschen, weil mir die Kraft fehlte!
Frauchen ist dann nochmal alleine zur Tierärztin gefahren und erinnerte sich an MinniMi's Antibiotikum. MinniMi hatte eine sehr schwer verlaufende Gebärmutterentzündung und musste daher auch mehrfach Antibiotika nehmen. MinniMi schien diese Antibiotika so gut zu schmecken (es roch lecker nach Himbeeren) und nahm es sogar freiwillig ein! Ich mochte dieses "Zeug" im Vergleich zu MinniMi ebenfalls nicht und musste daher etwas gezwungen werden. Vor allem Herrchen kümmerte sich liebevoll um mich. Das soll nicht besagen, dass Frauchen mich aufgegeben hatte - aber "Männer" halten doch eher zusammen!
Ab dem 10. Tag bekam ich nach einer Dosiserhöhung 2x täglich 0,15 ml Chloromycetin und eine dauerhaft brennende Infarot-Wärmelampe. Diese hing über einem Teil meiner Residenz und ich beschloss fortan unter dieser Lampe zu schlafen! Nach weiteren 5 Tagen ging es mir besser, ich hatte wieder Appetit und der Babybrei (Gemüse und Karottenbrei ohne Salz und Konservierungsstoffen) den ich bekam gab mir zusätzlich Energie.
Nach insgesamt 3 Wochen Antibiose (Antibiotikagabe) war ich über den Berg - mir ging es gut und ich atmete wieder ganz normal. Mein Gewicht stabilisierte sich im Laufe der Zeit auf stolze 154 Gramm! Ich bin froh, dass mein Frauchen und Herrchen so hartnäckig an meiner Genesung interessiert waren und mir eine Überlebenschance gaben. Heute bin ich wieder ganz der "kleine Glotzer" und mache das Wohnzimmer unsicher - und das mit meinem stolzen Alter von 2 Jahren und 11 Monaten!
Am 07.Dezember 2007 merkten Frauchen und Herrchen, dass ich wesentlich ruhiger geworden bin und länger geschlafen habe als ich es sonst tat. Nichts desto trotz drehte ich allabendlich meine Runden im Wohnzimmer, sammelte das von Frauchen "versteckte" Futter ein und brachte es in die Futterkammer meines Käfigs. Es verging eine weitere Woche und ich wurde immer ruhiger, meine Ausflüge kürzer und meine Bewegungen langsamer. Frauchen führte dieses auf meinen fortschreitenden Altersprozess zurück, um eine gründliche Inspektion meines körperlichen Zustandes kam ich jedoch nicht herum. Ich wurde abgetastet und auf einer Küchenwaage gewogen und brachte anstatt meiner üblichen 150g Körpergewicht nun 156g auf die Waage. Es vergingen weitere zwei Tage (15.12.07) und mein Fell wirkte stumpf und struppig, meine Ohren lagen eng an meinem Kopf an und mir ging es gar nicht gut. An Bewegung mochte ich nicht denken, sondern einfach nur zusammengerollt in meinem Schlafhaus liegen. Dieses verließ ich lediglich für kurze Zeit, um mein bereitgestelltes Futter einzusammeln und etwas Wasser zu trinken.
Als mich Frauchen am Sonntag den 16. Dezember 2007 erneut abtastete und wog stellte sie fest, dass mein Bäuchlein prall mit Flüssigkeit erschien und sich mein Gewicht in kürzester Zeit auf 160g erhöht hatte! Der Weg ging zu meiner Tierärztin. Diese untersuchte mich eingehend und fertigte eine Röntgenaufnahme meines Bauches an. Die anschließende Begutachtung des Röntgenbildes ließ die Diagnose: Bauchwassersucht (Aszitis) vermutlich wegen einer bösartigen Tumorerkrankung der Leber zu. Freie Flüssigkeit hat sich in meinem fast gesamten Bauchraum angesammelt und mein Zustand als kritisch bzw. infaust (lateinisch: ungünstig) beschrieben. Ich bekam sofort zwei Injektionen, welche einen Vitaminkomplex, ein Entwässerungsmittel (Diuretikum) namens Lasix und unter anderem zur Milderung der Entzündungserscheinungen einen kleinen Anteil eines Cortisonderivates (Prednisolon). Wieder Zuhause angekommen verzog ich mich sofort in mein Schlafhaus und versuchte mich von der stressigen Behandlungsprozedur zu erholen.
Am Folgetag (18.12.2007) verschlechterte sich mein Zustand weiterhin, mein Köpfchen zitterte und ich konnte meinen Körper kaum aufrecht halten. Jede Unebenheit brachte mich aus dem Takt und ich fiel sofort auf die Seite. Ich konnte nichtmal eine flache Leiter hinauf oder hinunter gehen, nicht mehr richtig Sehen, ich fühlte mich sehr schwach. Als ich dann auch noch einen neurologisch bedingten Krampfanfall bekam ging der Weg um 23:30 Uhr erneut zu meiner Tierärztin. Diese teilte uns mit, dass ich mich im Finalstadium meines fast dreijährigen Lebens befinde. Meine Leber kann die Abbauprodukte und medikamentenbedingten "Giftstoffe" nicht mehr verstoffwechseln bzw. ausreichend abbauen. Diese Giftstoffe haben die sogenannte Blut-Hirn-Schranke überwunden und bereits mein zentrales Nervensystem (ZNS) geschädigt, dieses erklärt meine neurologischen Ausfallerscheinungen (Krampfanfall, Verlust der Körperkontrolle). Die Blut-Hirn-Schranke ist eine physiologische Schutzbarriere zwischen den zentralen Nervenssystem und dem Blutkreislauf zum Schutz des Gehirns vor Krankheitserregern oder toxischen Stoffen.
Um mich vor noch größeren Qualen und Schmerzen zu erlösen, bekam ich um Mitternacht ein hoch dosiertes Schlaf- bzw. Narkosemittel (Euthanasie) verabreicht. Dieses ließ mich friedlich in Herrchens Händen einschlafen, Frauchen verließ während dieser Prozedur den Behandlungsraum. Sie weinte und war sehr traurig darüber, dass ich sie einfach verlassen habe. Herrchens Tränen kullerten ebenfalls über mein Fell und nach 15 Minuten verließ ich die beiden, um in ein neues und unbeschwertes Leben im Hamsterhimmel zu beginnen.
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Ich bin Karlchen, liebevoll manchmal auch "Herr Karlsen" genannt und ein Teddyhamstermännchen. Im April 2005 zog ich im Alter von zarten 12 Wochen bei meinem neuen Frauchen und Herrchen ein. Im Vergleich zur echten Goldhamsterdame MinniMi bin ich vierfarbig, wenn man den grauen Streifen in meinem Teddyfell mitzählt.
Meine Anschaffungsgeschichte ist ähnlich wie die bei MinniMi. Frauchen hat mich in einer Hannoverschen Zoohandlung, eine andere als die in der MinniMi war, gesehen und sich gleich in mich verliebt *wie soll es auch anders sein, schaut mich an! Meinem Frauchen wurde in der Zoohandlung gesagt, dass ich nicht vermittelbar sei, weil ich sehr schreckhaft, bissig und verhaltensgestört sei! So einen Unsinn habe ich noch nie gehört - ich muss ja schon bitten, denn eigentlich bin ich ganz artig, brav und gutmutig!
Warum fragen sich die Inhaber der Zoohandlung nicht: Wieso bin ich denn so geworden? Ist das ein Wunder, wenn ich grob behandelt werde und unter ständigem Stress stehe? Mein Frauchen beobachtete mich noch ein paar Minuten und nahm mich mit zu ihr nach Hause. Obwohl MinniMi zu diesem Zeitpunkt bereits bei ihr wohnte!
Meine Residenz wurde in einem anderen Zimmer aufgebaut, weit weg von MinniMi’s Revier. Somit bestand kein Grund eifersüchtig auf den anderen zu sein oder gar der Zwang unsere Reviere zu verteidigen und mächtig in Stress zu geraten.
Während meines täglichen Auslaufes in einem für mich äußerst interessant eingerichteten Zimmer genieße ich jede Minute. Dadurch, dass mir eine eigene Rampe zur Verfügung steht, kann ich jederzeit aus meinem Käfig rein und raus wann immer ich möchte. Ich gebe zu, wenn Frauchen oder Herrchen mal nicht hinschauen habe ich so manchen Ausbruchversuch gestartet. Mir war aber auch nicht klar, dass die Teppichpreise teilweise sehr hoch sind!
Teppiche sind doch ein Erlebnis! Ich kann mich daran entlang schubbern und daran rumknabbern *oder sollte ich dieses lieber lassen? Ich wollte nur mein Revier vergrößern und schauen, ob es hinter dem Teppichboden vielleicht weiter geht!
Anfänglich stand ich Frauchen sehr skeptisch gegenüber. Ich wusste ja nicht, ob sie mit mir genauso umgeht wie die Menschen aus der Zoohandlung! Was mich nach einer Woche stutzig machte war, dass Frauchen nicht versuchte nach mir zu greifen und mich festzuhalten. Sie gab mir täglich Futter, Wasser und 4x in der Woche gab es etwas ganz leckeres. Schmecke frisch nach Gemüse, Obst, Quark und vielen anderen Leckereien! Diese kannte ich zuvor nicht! An Frauchens Stimme habe ich mich auch gewöhnt, denn sie redete jeden Tag ganz leise mit mir.
Eines Tages, als Frauchen mir das Futter brachte konnte ich nicht anders: Ich schnuffelte an ihrer Hand, denn ich bin sehr neugierig. Gebissen habe ich sie natürlich nicht, warum auch? Ich stellte fest, dass diese Hand keine Bedrohung für mich ist.
Nachdem meine "Freundin" MinnMi im Januar 2007 leider verstorben ist, bin ich in ihr Revier umgezogen. Dort habe ich noch mehr Kontakt zu Frauchen und Herrchen und kann nach Herzenslust "glotzen", was für mich heißt: beobachten was die beiden so machen! Frauchen bezeichnet mich auch liebevoll als ihren "kleinen Glotzer".
Im April 2007 bekam ich eine schwere Lungenentzündung (Pneumonie). Ich hatte Atemprobleme und piepste wie eine kleine Maus bei jedem Atemzug. Wie ich mir diese eingefangen habe, weiß ich selber nicht so genau. Vielleicht war es zu kalt und zugig oder ich habe mich an Frauchens Erkältung angesteckt (das geht nämlich auch!).
Frauchen und Herrchen fuhren mit mir sofort zu dieser Frau die mich untersuchte, Frauchen nannte sie "Tierärztin". Diese sagte meine Chancen auf Heilung seien fast aussichtslos! Ich kleiner Kämpfer aber sagte: Nein - ich schaffe es diese Krankheit mit Frauchens und Herrchens Hilfe zu besiegen! Ich bekam gleich bei der Tierärztin eine Injektion mit einem Antibiotikum namens Baytril und musste dieses ekelhafte Zeug von diesem Tage an 1x täglich in einer Dosis von 0,15ml oral (über das Mäulchen) schlucken. Das gefiel mir gar nicht und ich wehrte mich mit allem was mir an Kraft zur Verfügung stand!
Diese Prozedur dauerte 10 Tage an und obwohl Frauchen versucht hatte den Geschmack des Antibiotikas mit Babyfruchtsäften ohne Zucker zu verdünnen, wollte ich diese nicht freiwillig einnehmen! Mein Gesundheitszustand verbesserte sich nicht! Ich nahm ab (von 150 Gramm auf 130 Gramm) Körpergewicht! Meine Atemprobleme verschlimmerten sich und ich kam kaum noch aus meinem Häuschen, weil mir die Kraft fehlte!
Frauchen ist dann nochmal alleine zur Tierärztin gefahren und erinnerte sich an MinniMi's Antibiotikum. MinniMi hatte eine sehr schwer verlaufende Gebärmutterentzündung und musste daher auch mehrfach Antibiotika nehmen. MinniMi schien diese Antibiotika so gut zu schmecken (es roch lecker nach Himbeeren) und nahm es sogar freiwillig ein! Ich mochte dieses "Zeug" im Vergleich zu MinniMi ebenfalls nicht und musste daher etwas gezwungen werden. Vor allem Herrchen kümmerte sich liebevoll um mich. Das soll nicht besagen, dass Frauchen mich aufgegeben hatte - aber "Männer" halten doch eher zusammen!
Ab dem 10. Tag bekam ich nach einer Dosiserhöhung 2x täglich 0,15 ml Chloromycetin und eine dauerhaft brennende Infarot-Wärmelampe. Diese hing über einem Teil meiner Residenz und ich beschloss fortan unter dieser Lampe zu schlafen! Nach weiteren 5 Tagen ging es mir besser, ich hatte wieder Appetit und der Babybrei (Gemüse und Karottenbrei ohne Salz und Konservierungsstoffen) den ich bekam gab mir zusätzlich Energie.
Nach insgesamt 3 Wochen Antibiose (Antibiotikagabe) war ich über den Berg - mir ging es gut und ich atmete wieder ganz normal. Mein Gewicht stabilisierte sich im Laufe der Zeit auf stolze 154 Gramm! Ich bin froh, dass mein Frauchen und Herrchen so hartnäckig an meiner Genesung interessiert waren und mir eine Überlebenschance gaben. Heute bin ich wieder ganz der "kleine Glotzer" und mache das Wohnzimmer unsicher - und das mit meinem stolzen Alter von 2 Jahren und 11 Monaten!
Am 07.Dezember 2007 merkten Frauchen und Herrchen, dass ich wesentlich ruhiger geworden bin und länger geschlafen habe als ich es sonst tat. Nichts desto trotz drehte ich allabendlich meine Runden im Wohnzimmer, sammelte das von Frauchen "versteckte" Futter ein und brachte es in die Futterkammer meines Käfigs. Es verging eine weitere Woche und ich wurde immer ruhiger, meine Ausflüge kürzer und meine Bewegungen langsamer. Frauchen führte dieses auf meinen fortschreitenden Altersprozess zurück, um eine gründliche Inspektion meines körperlichen Zustandes kam ich jedoch nicht herum. Ich wurde abgetastet und auf einer Küchenwaage gewogen und brachte anstatt meiner üblichen 150g Körpergewicht nun 156g auf die Waage. Es vergingen weitere zwei Tage (15.12.07) und mein Fell wirkte stumpf und struppig, meine Ohren lagen eng an meinem Kopf an und mir ging es gar nicht gut. An Bewegung mochte ich nicht denken, sondern einfach nur zusammengerollt in meinem Schlafhaus liegen. Dieses verließ ich lediglich für kurze Zeit, um mein bereitgestelltes Futter einzusammeln und etwas Wasser zu trinken.
Als mich Frauchen am Sonntag den 16. Dezember 2007 erneut abtastete und wog stellte sie fest, dass mein Bäuchlein prall mit Flüssigkeit erschien und sich mein Gewicht in kürzester Zeit auf 160g erhöht hatte! Der Weg ging zu meiner Tierärztin. Diese untersuchte mich eingehend und fertigte eine Röntgenaufnahme meines Bauches an. Die anschließende Begutachtung des Röntgenbildes ließ die Diagnose: Bauchwassersucht (Aszitis) vermutlich wegen einer bösartigen Tumorerkrankung der Leber zu. Freie Flüssigkeit hat sich in meinem fast gesamten Bauchraum angesammelt und mein Zustand als kritisch bzw. infaust (lateinisch: ungünstig) beschrieben. Ich bekam sofort zwei Injektionen, welche einen Vitaminkomplex, ein Entwässerungsmittel (Diuretikum) namens Lasix und unter anderem zur Milderung der Entzündungserscheinungen einen kleinen Anteil eines Cortisonderivates (Prednisolon). Wieder Zuhause angekommen verzog ich mich sofort in mein Schlafhaus und versuchte mich von der stressigen Behandlungsprozedur zu erholen.
Am Folgetag (18.12.2007) verschlechterte sich mein Zustand weiterhin, mein Köpfchen zitterte und ich konnte meinen Körper kaum aufrecht halten. Jede Unebenheit brachte mich aus dem Takt und ich fiel sofort auf die Seite. Ich konnte nichtmal eine flache Leiter hinauf oder hinunter gehen, nicht mehr richtig Sehen, ich fühlte mich sehr schwach. Als ich dann auch noch einen neurologisch bedingten Krampfanfall bekam ging der Weg um 23:30 Uhr erneut zu meiner Tierärztin. Diese teilte uns mit, dass ich mich im Finalstadium meines fast dreijährigen Lebens befinde. Meine Leber kann die Abbauprodukte und medikamentenbedingten "Giftstoffe" nicht mehr verstoffwechseln bzw. ausreichend abbauen. Diese Giftstoffe haben die sogenannte Blut-Hirn-Schranke überwunden und bereits mein zentrales Nervensystem (ZNS) geschädigt, dieses erklärt meine neurologischen Ausfallerscheinungen (Krampfanfall, Verlust der Körperkontrolle). Die Blut-Hirn-Schranke ist eine physiologische Schutzbarriere zwischen den zentralen Nervenssystem und dem Blutkreislauf zum Schutz des Gehirns vor Krankheitserregern oder toxischen Stoffen.
Um mich vor noch größeren Qualen und Schmerzen zu erlösen, bekam ich um Mitternacht ein hoch dosiertes Schlaf- bzw. Narkosemittel (Euthanasie) verabreicht. Dieses ließ mich friedlich in Herrchens Händen einschlafen, Frauchen verließ während dieser Prozedur den Behandlungsraum. Sie weinte und war sehr traurig darüber, dass ich sie einfach verlassen habe. Herrchens Tränen kullerten ebenfalls über mein Fell und nach 15 Minuten verließ ich die beiden, um in ein neues und unbeschwertes Leben im Hamsterhimmel zu beginnen.
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